An- und Abreise der Veranstaltungsgäste

Die Anreise der Besucher:innen zur Veranstaltung erfolgt klimafreundlich.

Die An- und Abreise von Veranstaltungsgästen ist der Bereich einer Veranstaltung, in dem die meisten Emissionen anfallen. Hier bietet es sich also an, Anreize für eine klimafreundliche Anreise zu setzen und Besucher*innen die Kompensation von nicht vermeidbaren Emissionen nahezulegen.

So kann man einen Routenplaner wie z.B. CleverRoute auf der Veranstaltungswebseite einbinden, der nicht nur die Kosten und Dauer eine Reiseroute berücksichtigt, sondern auch den CO2-Ausstoß der gewählten Verkehrsmittel – und damit die Gäste animieren, Verkehrsmittel mit einem leichten Fußabdruck zu wählen und die bei der Anreise entstandenen Emissionen zu kompensieren.

Das „We Love Green“ Festival bietet direkt auf der Veranstaltungswebseite einen Kompensationsrechner an. Die Gäste können so ganz einfach ein Kompensations- oder Aufforstungsprojekt auswählen, welches sie unterstützen möchten.

Die Hockey Pro League ermöglicht ihren Besucher*innen durch den freiwilligen Kauf eines GreenTickets, die zu entstehenden Emissionen ihrer An- und Abreise zu ermitteln und sich am Ausgleich dieser über den Ticketpreis zu beteiligen. Die Mehreinnahmen werden dann 1:1 in Klimaschutzprojekte mit Gold Standard investiert, um die Emissionen zu kompensieren. Das Konzept soll in Zukunft ausgeweitet und verbindlich werden.

Das HVV-KombiTicket ist ein Angebot des Hamburger Verkehrsbundes, durch das den Veranstaltungsgästen eine bequeme An- und Abreise zum Veranstaltungsort ermöglicht wird. Das Veranstaltungsticket bekommt einen speziellen Aufdruck des HVV, sodass es sowohl als Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr für die Ringe A-F gilt als auch als Eintrittsticket. Viele Hamburger Veranstaltungsstätten und Veranstalter*innen sind bereits etablierte Kooperationspartner*innen.  

Die Deutsche Bahn bietet sog. Veranstaltungstickets an. Das Angebot von Veranstaltungstickets können vor allem Veranstalter*innen von Messen (B2B), Kongressen, Seminaren und Fortbildungen im Geschäftskontext mit der Deutschen Bahn vereinbaren. Die Tickets können von Teilnehmenden über die Veranstaltung selbst erworben werden.

Die An- und Abreise der Besucher*innen ist bei vielen Veranstaltungen die größte Stellschraube in Sachen Klimabilanz. Gleichzeitig liegt die Entscheidung, welches Verkehrsmittel sie nutzen, letztendlich bei den Gästen. Doch Veranstalter*innen können gezielt Maßnahmen ergreifen, um die Entscheidung der Besucher*innen zu beeinflussen, z.B. indem sie Anreize für eine klimafreundliche Anreise schaffen.

1) Informationen über eine klimafreundliche An‐ und Abreise bereitstellen
Die wichtigste und grundlegendste Maßnahme ist es, den Gästen rechtzeitig und gezielt Informationen über die klimafreundliche An‐ und Abreise zur Veranstaltung bereitzustellen, z.B. über die Website, Social-Media-Kanäle oder sogar ein E-Mailing. Zum Beispiel können Gäste mit dem Routenplaner CleverRoute dazu animiert werden, Verkehrsmittel mit einem leichten Fußabdruck zu wählen, da dieser nicht nur die Kosten und Dauer eine Reiseroute berücksichtigt, sondern auch den CO2-Ausstoß der gewählten Verkehrsmittel.

2) Die An‐ und Abreise mit dem ÖPNV erleichtern
Bei der Wahl des Veranstaltungsortes können Veranstalter*innen darauf achten, dass dieser gut mit dem ÖPNV erreichbar ist. Gleichzeitig sollten der Beginn und das Ende der Veranstaltung auf die Fahrtzeiten des ÖPNV abgestimmt werden. Zusätzlich kann in Kooperation mit dem Betreiber des ÖPNV die Fahrtkarte bereits im Ticketpreis enthalten sein (siehe hierzu auch den entsprechenden Exkurs zu dieser Maßnahme).

3) Private Nahverkehrsoptionen bereitstellen
Ist der Veranstaltungsort nicht oder nur unzureichend mit dem ÖPNV zu erreichen, können die Veranstaltenden mit privaten Nahverkehrsunternehmen kooperieren und z.B. einen (E-)Sammel‐Shuttle bereitstellen. (Siehe auch den Exkurs “4.3.1. E-Mobilitätsshuttle”)

4) Die Förderung von klimafreundlichem Individualverkehr
Um Um eine klimafreundlichere An- und Abreise einfacher und attraktiver zu machen, können z.B. ausreichend sichere Fahrradstellplätze am Veranstaltungsort geschaffen werden und Car- und Bike-Sharing-Stationen sowie Ladestationen für Elektroautos und -fahrräder zu Verfügung gestellt werden. Alternativ können Veranstalter*innen auf Stationen in der Nähe der Veranstaltung hinweisen. Zudem können die Besucher*innen aufgefordert werden, Fahrgemeinschaften zu bilden.

5) Die An- und Abreise mit dem PKW regulieren
Um den ökologischen Fußabdruck der An- und Abreise der Gäste zu reduzieren, ist es sinnvoll a) die Anzahl der Gäste, die mit dem Privat-PKW anreisen, auf ein Minimum zu beschränken und b) Autofahrer, die ihr Fahrzeug klima-bewusst nutzen, zu belohnen. Mögliche Maßnahmen in diesem Bereich sind u.a.:

  • Es werden vergleichsweise weniger Stellplätze für PKW zur Verfügung gestellt.
  • Es werden Parkgebühren erhoben.
  • Voll besetzte PKWs werden bei der Zuteilung von Parkplätzen bevorzugt.
  • Gäste werden bei der Organisation von Fahrgemeinschaften unterstützt.
  • Car‐Sharing Stationen liegen in der Nähe des Veranstaltungsortes.
  • Ladestationen für Elektroautos sind in der Nähe des Veranstaltungsortes vorhanden.

6) Finanzieller Anreiz
Veranstalter*innen können ihren Gästen einen vergünstigten Eintrittspreis gewähren, wenn sie umweltfreundlich angereist sind, z.B. durch das Vorzeigen eines entsprechenden ÖPNV-Tickets am Einlass.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Weitere Maßnahmen

Initiativen im Programm

Gemeinnützige PartnerInnen

Energieverbrauch der Veranstaltungsstätte

Gemeinnützige PartnerInnen
Klimafreundliche Energieversorgung