Veranstaltungstechnik

Energie und technische Geräte werden ressourcenschonend eingesetzt.

Von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung eines Kühlschranks entstehen die meisten Umweltauswirkungen während der Nutzung durch den Stromverbrauch des Geräts. Das Öko-Institut in Freiburg hat in der Kampagne EcoTopTen unterschiedliche Kühlgeräte für den Einsatz in der Gastronomie oder im Einzelhandel in ihrer Ökobilanz verglichen und die Ergebnisse auf dieser Website zusammengetragen.

Generell ist ein Kühlgerät stromsparender, wenn das Gerät eine geschlossene Tür und eine hohe Energieeffizienzklasse hat. Zudem ist es sinnvoll, auf den Einsatz eines klimafreundlichen Kältemittels wie R290, R600a oder R744 zu achten, um andere Umweltauswirkungen des Geräts gering zu halten.  

Im Veranstaltungsbetrieb kann es schwierig sein, immer auf das Schließen eines Kühlgeräts zu achten. Das Öko-Institut bewertet aus diesem Grund positiv an Kühlgeräten, wenn diese ein akustisches oder visuelles Warnsignal geben, sobald die Temperatur zu hoch ist oder die Tür zu lang geöffnet ist. 

Die Kühlung von Getränken an der Bar kann sehr viel Strom verbrauchen. Um herauszufinden, wie der Stromverbrauch von Display-Kühlschränken reduziert werden kann, hat die Clubstiftung 2014 eine Studie in Auftrag gegeben, in der Forschende der Technischen Universität Hamburg-Harburg sich in einer Testreihe mit dem Gastro-Kühlschrank Liebherr FKDv 4303 beschäftigt haben. Die zusammengefassten Erkenntnisse des Projekts sind an dieser Stelle wörtlich aus dem Jahresbericht der Clubstiftung von 2015 übernommen worden:  

  • FÜR NIEDRIGE UMGEBUNGSTEMPERATUR SORGEN 

Je niedriger die Temperatur der Umgebung des Kühlschranks ist, desto weniger „heizt“ die Umgebung den Kühlschrank. Der Stromverbrauch ist dann entsprechend niedriger. Wenn möglich, sollte dies bei der Aufstellung berücksichtigt werden.  

  • ZWISCHEN RÜCKWAND UND HAUSWAND 5 CM PLATZ LASSEN 

Zum Kühlen des Innenraums gibt der rückseitige Kondensator Wärme an die Umgebung ab, sodass die Luft an der Rückseite erwärmt wird. Damit der Kühlschrank effizient arbeiten kann, muss diese Luft möglichst gut vom Kühlschrank wegströmen können, z.B. nach oben. Er sollte deshalb mit der Rückseite nicht direkt an einer Wand stehen, sondern etwas abgerückt werden, 5 cm reichen. Ebenfalls sollte die warme Luft nicht an den Seitenwänden entlangströmen, damit er sich nicht selbst heizt.  

  • SEITENWÄNDE ISOLIEREN ODER KÜHLSCHRÄNKE DICHT ANEINANDER REIHEN 

Die Seitenwände sind mit einer Isolierung versehen, die dafür sorgt, dass sich der Innenraum möglichst wenig erwärmt. Wenn mehrere Kühlschränke nebeneinanderstehen, sollte dazwischen kein Spalt sein, die Kühlschränke sollten vielmehr „kuscheln“. Falls andere Möbel neben einem Kühlschrank stehen, sollten sie ebenfalls direkt abschließen. Sie stellen eine zusätzliche Isolierung dar. 

  • GLASFRONT FALLS MÖGLICH MIT STYROPOR ISOLIEREN 

Die Glastür isoliert nicht so gut wie die Seitenwände. Wenn der Kühlschrank nicht gut aussehen muss (z.B. nachts, wenn er in einem Nebenraum steht oder hinter einer Theke nur halb zu sehen ist), sollte die Tür zusätzlich mit Styropor verkleidet werden. Dies kann sowohl auf der Innenseite als auch auf der Außenseite geschehen, wobei sich durch die Konstruktion der Tür meist die Innenseite anbietet. Eine abnehmbare Verkleidung kann z.B. mit Magneten befestigt werden. Durch diese Investition in das Styropor (etwa 40 – 50mm dick) lassen sich dauerhaft etwa 5% der Stromkosten einsparen. 

 

Viele Menschen fühlen sich derzeit wohler, wenn sie aufgrund der möglichen Ansteckungsgefahr mit Corona nicht drinnen sitzen müssen, sondern draußen bleiben können. Wenn die Temperaturen sinken, greifen viele Gastronomiebetriebe, Hotels oder Veranstaltungsstätten auf Heizpilze zurück, damit ihren Gästen nicht zu kalt wird. Heizpilze, die mit Gas befeuert werden, verbrauchen allerdings relativ viel Energie.  

Die ressourcenschonendste Alternative zum Einsatz von Heizpilzen ist immer noch, sich mit bereits Vorhandenem gegen die Kälte zu schützen d.h. dicke Pullover, warme Schuhe und Jacken anziehen oder Decken nutzen bzw. den Gästen zur Verfügung zu stellen. Sog. Taschenwärmer sind sehr effektiv, können aber u.U. schon nach wenigen Anwendungen nicht mehr verwendbar sein, sodass hier lieber auf langlebige “Wärmer” zurückgegriffen werden sollte wie Wärmflaschen oder Kirschkern- oder Körnerkissen. Es gibt zudem beheizbare Sitzkissen, die mit Strom aufgeladen werden können und Wärme erzeugen. 

Zusätzlich können Betreiber*innen von Veranstaltungsstätten Windschutz aufstellen. Denn wenn es besonders windig oder nass ist, werden niedrige Temperaturen kälter empfunden als sie eigentlich sind.  

In manchen Städten wurde diskutiert bzw. letztlich erlaubt, dass elektrische Heizpilze aufgestellt werden können, die mit Ökostrom betrieben werden sollen. Elektrische Heizpilze sind zwar energiesparender als gasbetriebene Heizpilze, aber alternativ dazu können auch Infrarot-Heizstrahler eingesetzt werden. Diese erwärmen die Umgebungsluft nämlich nicht, sondern erzeugen direkte Wärme auf der Oberfläche von Körpern. 

Wenn Dienstleister*innen für Veranstaltungstechnik angefragt werden, ist es wichtig, dass Veranstalter*innen nachfragen, welche Maßnahmen in der Veranstaltungstechnik umgesetzt werden können, um ressourcenschonend u.a. mit Strom, technischem Equipment oder (Einweg)Material umzugehen. 

Beleuchtung ist ein technischer Bereich, in dem, allein über die Wahl der Leuchtmittel, viel Strom gespart werden kann. Viele Dienstleister*innen sind bereits auf LED-Technik umgestiegen, weil LED-Scheinwerfer länger halten und deutlich weniger Energie verbrauchen. Nichtsdestotrotz sollten Veranstalter*innen vorab mit Techniker*innen absprechen, wo Beleuchtung unbedingt eingesetzt werden soll und wo gespart werden kann, wie Tageslicht und der Aufbau der Bühne die benötigte Beleuchtung beeinflusst oder welche stromsparende Technik eingesetzt werden kann und trotzdem toll wirkt. An den Einsatz von Tontechnik, Mikrophonen, Videoequipment und Projektoren können ähnliche Fragen bzgl. des Strom- und Materialverbrauchs gestellt werden.  

In den meisten Fällen verfügen Veranstaltungstechniker*innen über umfangreiches Wissen zu Stromverbräuchen und können abwägen, welche Technik für welchen Zweck benötigt wird. Mit Dienstleister*innen zu sprechen und angestrebte Nachhaltigkeitsleistung der Veranstaltung klar zu formulieren, kann also direkt zur Schonung von Ressourcen beitragen! 

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

Weitere Maßnahmen

barrierefreies Online-Programm

Diversität im Veranstaltungsprogramm

Nebenaktivitäten am Veranstaltungsort

Emissionsarme Logistik
Gewaltprävention