Umweltkennzahlen

Kennzahlen werden erhoben und eingesetzt, um Emissionen aktiv zu reduzieren.

Die Idee von Umweltkennzahlen ist es, Verbräuche und Emissionen, die im Rahmen einer Veranstaltung entstehen, sichtbar zu machen. Auf Grundlage dieser Zahlen können Umweltauswirkungen gezielt gesteuert und verbessert werden. Auch können sie der Kommunikation (nach außen) dienen, zum Beispiel indem sie helfen, erfolgreiche Nachhaltigkeitsmaßnahmen aufzuzeigen. Mindestens genauso wichtig sind sie aber für das interne Management: Da dienen sie als Instrument, um die Entwicklung einer Veranstaltung zu dokumentieren, die Wirkung von Maßnahmen zu messen und Verbesserungspotentiale zu identifizieren. 

In einem ersten Schritt ist es sinnvoll, sich einen Überblick über schon vorhandene Daten zu verschaffen und Kennzahlen, die bereits vorliegen, in einer Tabelle zu sammeln. Wie einfach oder erkenntnisreich die Erhebung bestimmter Kennzahlen ist, ist von Event zu Event verschieden. Grundsätzlich gilt zu beachten: Kennzahlen, vor allem zu Verbräuchen, sind nur vergleichbar, wenn die erhobenen Werte in Relation zu weiteren Parametern, z.B. zur Dauer und/oder Besucher*innenzahl der Veranstaltung, gesetzt werden!

Hier sind einige Beispiele für wichtige Kennzahlen:

  • Wasserverbrauch (in m³)
  • Stromverbrauch (in kWh) & Ökostrom-Anteil des gesamten Stromverbrauchs (in %)
  • Heizenergieverbrauch (z.B. Erdgas in m³, Heizöl in Liter, Kohle in kg – kann in kWh umgerechnet werden)
  • Anreise der Besuchenden (Art des Verkehrsmittels und Distanz in km)
  • Menge (in kg) und Arten des anfallenden Abfalls
  • Menge von verbrauchtem Papier (in kg) und der Anteil von Recyclingpapier (in %)
  • Anzahl an verkauften veganen/vegetarischen/Bio-Speisen (in Portionen) und Anteil am Gesamtangebot (in %)
  • Menge an weggeworfenen Lebensmitteln, an verwerteten Lebensmittelabfällen und an geretteten Lebensmitteln (in kg)

Auch soziale Faktoren lassen sich durch Kennzahlen evaluieren, so kann euch beispielsweise eine Besucher*innen-Befragung Erkenntnisse zur sozialen Nachhaltigkeit eurer Veranstaltung liefern. Wichtig ist, dass ihr euch eventuell bestehende Hürden frühzeitig bewusst macht: Für Veranstaltungen mit vielen Spielstätten und unterschiedlichen Energiequellen ist es möglicherweise deutlich aufwendiger, detaillierte Informationen zum Stromverbrauch zu sammeln. Hier gilt es, gute Absprachen zu treffen und bei Bedarf auf mobile Energiemessgeräte zurückzugreifen. 

Der Leitfaden des Umweltbundesamtes ist für Unternehmen konzipiert, die Umweltkennzahlen im Rahmen einer EMAS-Zertifizierung erheben, dokumentieren und extern berichten möchten. Der Leitfaden eignet sich jedoch auch als umfassende Einführung für Veranstalter*innen, die keine EMAS-Zertifizierung anstreben.  

Der Hamburger Kirchentag wurde bereits EMAS zertifiziert. Die sog. Umwelterklärung der Veranstalter*innen zeigt, wie Umweltkennzahlen im Veranstaltungskontext aussehen können.

Je mehr Umweltkennzahlen erhoben werden, desto eher steigt der Anspruch, diese professionell zu messen und zu organisieren. Die Entscheidung für oder gegen eine Software für Umweltmanagement kann auch davon abhängen, ob Kennzahlen von einer Person zusammengetragen werden, die den Überblick behält oder viele Personen unabhängig voneinander für Messungen und die Pflege der Daten verantwortlich sind. Je komplizierter die Datenerhebung und -auswertung ist, desto eher ist die Unterstützung durch eine Software sinnvoll.

  • Hier findet ihr eine Übersicht an Anwendungen, die das Bayerische Landesamt zusammengestellt hat.
  • Auch auf dem Software-Bewertungsportal Capterra kann man sich über verschiedene Software, ihre genauen Anwendungsgebiete und die Bewertungen von Nutzern informieren.

Wenn du als Veranstalter*in nicht weißt, wo du anfangen sollst, Kennzahlen zu erheben, kannst du über das Programm Ökoprofit damit beginnen, eure Veranstaltung Schritt für Schritt EMAS-zertifizieren lassen. Es gibt zudem Beratungsagenturen, die mit euch als Veranstalter*innen zusammen Umweltkennzahlen erheben und interpretieren.

Diese Maßnahme trägt zur Erreichung folgender UN-Nachhaltigkeitsziele bei:

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