Vielfalt feiern – Handlungsfeld Soziale Aspekte & Inklusion

Über die unebenen und matschigen Wege des Festivalgeländes führen breite Bodenplatten, zu den Foodtrucks, zu barrierefreien Sanitäranlagen und direkt vor die Bühnen. Donnernde Bässe, eine tobende Menge – und nicht nur eine lokale Band sorgt dort für Stimmung, sondern auch eine Gebärdendolmetscherin. Mit Mimik und Gestik, tanzend, auch mal mit…
Über die unebenen und matschigen Wege des Festivalgeländes führen breite Bodenplatten, zu den Foodtrucks, zu barrierefreien Sanitäranlagen und direkt vor die Bühnen. Donnernde Bässe, eine tobende Menge – und nicht nur eine lokale Band sorgt dort für Stimmung, sondern auch eine Gebärdendolmetscherin. Mit Mimik und Gestik, tanzend, auch mal mit Luftgitarre, und natürlich mit Gebärden spiegelt sie Melodie, Text und Ausdruck der Songs wider – um den Auftritt für gehörlose Menschen zugänglicher zu machen.
Handlungsfeld Soziale Aspekte & Inklusion illustriert von Lena Schaffer

 

Awareness-Konzept, Anwohner:innen einbinden, Anti-Diskriminierung

Dies sind nur einige Möglichkeiten, wie Events soziale Nachhaltigkeit und Inklusion fördern können – ein Anliegen, dem sich Handlungsfeld 8 der GEHH-Handreichung verschrieben hat.
Veranstaltungen bringen Menschen zusammen. Doch Events können auch viele Barrieren bereithalten. Um möglichst allen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen, haben Veranstaltende, Dienstleistende, Artists als auch Gäste, viele verschiedene Möglichkeiten, Hürden abzubauen, Bewusstsein zu schaffen, Vielfalt zu feiern.
In unserer zweiten Themenwoche dieses Jahr widmen wir uns dem Themenfeld 8 „Soziale Aspekte & Inklusion“ – wir führen Interviews und stellen Euch die verschiedenen Aspekte vor, die das Handlungsfeld umfassen: Die reichen von Einbeziehung der Anwohner:innen und Zugänglichkeit der Veranstaltung für möglichst alle, über Anti-Diskriminierung bis hin zu Gesundheit & Sicherheit, wozu auch ein Awareness-Konzept zählt, um sexualisierte Gewalt zu verhindern.

Diverse Line-ups, unisex Toiletten und Live-Streams

Veranstaltungen von Messe, über Sport-Event bis hin zu Indoor-Konzert oder Outdoor Festival haben verschiedenen Möglichkeiten, soziale Nachhaltigkeit großzuschreiben: Das Line-up von Festivals sollte möglichst divers sein. Ruhezonen und Bereiche für Familien sind wertvolle Rückzugsorte – besonders auf lauten oder großen Events. Warnhinweise, wenn blendendes oder flackerndes Licht eingesetzt wird, sind beispielweise für Epileptiker:innen wichtig. Es gelten anti‐diskriminierende Kommunikationsregeln, auf der Veranstaltung wird Toleranz (vor-)gelebt. Es gibt Unisex Toiletten. Infotexte stehen in Leichter Sprache und per Audio zur Verfügung. Infos über Maßnahmen rund um mehr Barrierefreiheit und Teilhabe sind für die Besuchenden gebündelt – sodass man sich auch im Vorfeld über die Gegebenheiten informieren kann. Auch Online-Teilnahmen durch Live-Streams (mit Untertiteln), gestaffelte Ticket-Preise oder kostenlose Angebote sind Möglichkeiten, Zugangsbarrieren abzubauen. Durch Fortbildungen und Gestaltungsmöglichkeiten für Mitarbeitende rund um Inklusion und Awareness kann auch das Team die Themen weiterentwickeln. Ebenso sollte der Austausch mit den Gästen zum Thema gesucht werden – so können oft wertvolle Ideen und Verbesserungsvorschläge entwickelt werden.

Mittlerweile ist es Abend geworden auf dem Festival. Auf der Hauptbühne startet ein neuer Gig. Die Menge begrüßt lautstartk den DJ, der in seinem Rollstuhl an sein Pult rollt. Er dreht den Ton hoch. Die Party geht weiter.

Weitere Blogbeiträge

Unterm Strich – Zukunftsfähig mit Papier

In diesem Beitrag unserer Reihe ‘Unterm Strich – Öko- und Klimabilanzielle Kennzahlen für Events’ schreibt die Umweltwissenschaftlerin Evelyn Schönheit über…
Die Zahl des Monats – Februar
Die Zahl des Monats – März